Sonntag, 29. Juli 2012

47. und 48. Etappe

Ich habe auf dem Campingplatz kein Internet und hier im Cafe meine Camera nicht dabei. Die Fotos werden daher später nachgereicht.

47. Etappe
Am Morgen habe ich mich für ausschlafen (also bis 7) entschieden - wenn man schon mal ein richtiges Bett hat. Das Packen ging im Motel natürlich etwas schneller, so dass ich schon kurz vor 9 an der kanadisch-amerikanischen Grenze war. Vorher habe ich noch meinen letzten kanadischen Dollar für einen Pfirsich-Fruchtsaft ausgegeben, mehr war leider nicht zu bekommen.
Außerdem habe ich zum ersten Mal einen Quarter auf der Straße an einem Ort gefunden, wo ich gefahrlos anhalten konnte. Die anderen lagen immer auf stark befahrenen Straßen in der Mitte von Kreuzungen.
Die Einreise zurück in die USA war relativ einfach. Mal wieder ein paar Fragen zu meinen Reisedaten und auch wenn ich versehentlich June und July verwechselt habe, durfte ich passieren. Ein neuen Stempel gab es dieses Mal nicht, ich habe ja schon einen gültigen für die USA.

Danach ging es dann zu den amerikanischen Fällen und zu Lunar Island. (Wie gesagt die Bilder reiche ich nach.) Auf einen Abstieg zum Fuß der Fälle habe ich verzichtet, da ich am Vortag schon nass genug worden bin.
Seltsame Gesten kann man nicht nur in Pisa machen
Auf Lunar Island habe ich mich dafür mit zwei Hippies unterhalten. Ich habe sie gefragt, ob sie hiken, aber leider hitch-hiken sie nur. Ziemlich interessante Typen, die ihr Essen durch das basteln von Schmuck aus "Steinen" (angeblich Meteoriten, aber ich tippe eher auf Schlacke oder Öl-Klumpen) verdienen. Auch mit dem Plan die Appalachen in Rekordzeit abzuwandern, kann ich nicht im Entferntesten mithalten.

Danach bin ich dann gegen 10:30 zur New York State Road 31 Richtung Erie Canal gefahren, der ich auch morgen noch ein Stück fahren werden. Die 31 führt dann weitest gehend parallel zum Canal und lässt sich besser fahren als der nicht asphaltierte Canal Radweg. Ich wollte zu einem Hiker/Biker Campground, dass sind sehr einfach gehaltene, billige Campingplätze, in Middleport. Unglücklicherweise hatte ich die Webseite falsch in Erinnerung und habe nach dem Campingplatz in Medina (dem nächsten Ort) gesucht. Nach einer Stunde habe ich aufgegeben und bin zum nächsten Hiker/Biker/Boater Campground in Holley kurz vor Rochester gefahren. Durch den späten Start und die erfolglose Suche war ich erst kurz vor 8 auf dem Campingplatz. Dadurch habe ich das Konzert am Hafen verpasst.
Erie Kanal kreuzt Fließgewässer
Der Campingplatz war kostenlos, hatte aber Dusche, Toilette usw. Diese waren in einem Pavillon am Hafen untergebracht. Als Biker musste ich etwa 200m weiter östlich campen. Nun habe ich mich vor einigen Tagen über Amerikaner lustig gemacht, die mit den Auto zu den Waschräumen gefahren. Ich habe dann gestern aber selbst zweimal das Rad genommen (siehe auch "Radfahrer fahren Rad oder liegen auf dem Bett"). Auf dem Campingplatz habe ich Robert getroffen der, die ACA Northern Tier von Seattle nach Maine fährt. Wir haben uns etwas übers Rad fahren unterhalten und ein paar Cookies gegessen. Dann habe ich Nuddeln gekocht und Robert hat sich schlafen gelegt. In der Nacht gab es wieder einen Regenschauer.

Ich habe inzwischen 6000 km zurückgelegt.

(english paragraph)
Crossing the Canadian-American border was again no problem, even with mixing up June and July. In contrast Trevor "lost" his pepper spray when he went into Canada.
I used the New York State Road 31. The road is partially parallel to the Erie Canal. The Erie Canal Bike Trail offers several Hiker/Biker campgrounds, which were not found by Google. The NY SR 31 is not completely correct, I actually used the New York Bikeway 5, which is going mostly on the 31.
I tried to find the Middleport campground in Media - of cause with out success. After continuing to Holley, I found a cheap (0 USD!) campground with shower and restrooms. I also run into Robert, who started in Seattle and is going on the ACA Northern Tier to Maine. (The photos follow soon, say within 3 days. There is not WiFi at the campground and I forgot my camera at the tent.) I have now cycled more than 6000 km.

115.58 km in 6:15:08 (= 18.48 km/h)

48. Etappe
Am Morgen des heutigen Samstag (28.07.2012) habe ich mich noch etwas mit Robert unterhalten. Er hat ebenfalls einen Abschluss in Mathematik, hat dann aber anstelle von finiter Mathematik lieber weiter im Bereich der Informatik gearbeitet. Er wollte, auch aufgrund unserer unterschiedlichen Ziele, nicht zusammen fahren.
Ich habe am Morgen die Schaltung nochmal neu eingestellt und alle Reifen aufgepumpt. Der vordere Reifen verlor seit zwei oder drei Tagen etwas Luft. Er ist halt auch schon 7000-8000 km alt und hat bisher noch keinen Platten gehabt. Der Vorderreifen wird halt deutlich weniger belastet.
Die Route führte zunächst nach Rochester. Ich habe erneut die 31 genommen. In Brockport hatte ich mal wieder einen Platten im Hinterrad. Tja, lässt sich nicht ändern, ich hatte mir eine Glasscherbe eingefahren.
In Rochester war ich dann bei einem Fahrradladen, drei neue Schläuche kaufen und Luft aufpumpen. Beim Aufpumpen des Vorderreifen war dann klar, dass der Schlauch ein Loch hat. Also habe ich auch da gewechselt, so dass ich jetzt noch 4 neue Schläuche habe. Dabei habe ich auch den Reifen gewechselt gegen den, den ich in Spirit Lake gekauft habe und schon mal für 500 km auf dem Hinterrad hatten. Für das Vorderrad ist er aber allemal noch gut genug.
Der alte Reifen hat seine Verschleißmarkierung noch nicht erreicht, so dass ich ihn als Reserve weiter mitführe. Er hat allerdings sehr porösen Gummi und - wer Continental 4000 GS kennt, kennt das Problem - löst sich am Rand auf (das Gewebe verliert Fäden, die sich an der Nabe sammeln). Außerdem hat er viele kleinere Einschnitte.
Es gab ein paar mal leichten Nieselregen und 5 km vor dem ziemlich zeitigen Ziel (nur 70 km von Holley entfernt) einen richtig heftigen Regen. Ich habe erneut einen kostenlosen Hiker/Biker/Boater Campground, dieses mal aber ohne Dusche.
Ich bin dann nach dem Regenschauer nochmal zurück in den nächsten Ort um bei Walmart einzukaufen. Daher waren es am Ende 80.84 km in 3:55:21 (=20.61 km/h). Da die Wettervorhersage unklar ist, hat man mir empfohlen im Feuerwehrpavillon mein Zelt aufzubauen. Damit sollte ich vor weiterem Regen gut geschützt sein.
Am Abend habe ich eine Radfahrerin getroffen, Anja, die am Campingplatz aber lediglich Wasser nachgefüllt hat - ihr Zeitplan zwang sie zum Weiterfahren.
Auf den ACA Routes (eine führt entlang des Erie Canals) trifft man halt deutlich mehr Radfahrer. Dafür sind auch alle Anderen, also Campground Manager, Restaurantpersonal, ...) an Radfahrer gewöhnt.

(english paragraph)
Today was a usual day. Some rain, some more rain, a flat in the back wheel and - that's not usual - one in the front wheel. But the front tire was already running for 7500 km without any flat.
I did only 70 km, since here in Macedon is also a free Hiker/Biker/Boater campground. It has only a Portajohn and no showers. I decided that spending money for food is more fun than spending money for campgrounds.
I meet, Anja, another biker. She started in the Midwest and is heading to her university in Burlington, Vermont.

Tomorrow I will go to Lake Ontario, most likely to the Fair Haven Beach State Park.


Verschiedenes (2)
Amerikaner können kein Brot backen
Das ist ein verbreitetes Vorurteil, vor allem in Deutschland. Da ich kein Graubrot mag, kann ich nur für Weißbrot sprechen. Das Weißbrot in amerikanischen Supermärkten ist so gut wie das in französischen, vorausgesetzt es ist frisch. Leider haben die meisten amerikanischen Supermärkte nur zweimal pro Woche frisches Brot anstatt zweimal täglich wie in Frankreich. Wenn das Brot nicht frisch ist, dann wird es in geschlossenen Plastiktüten verpackt. Ich bin der Meinung, dass jedes Brot in einer geschlossenen Plastiktüte sofort unbrauchbar wird, spezielles Toastbrot zum Aufbacken ausgenommen. Es handelt sich also mehr um ein Handling-Problem als eines der Herstellung. Frisches Brot schmeckt auch hier.

Die amerikanische Vorliebe für Pick-Ups
Auch das ein beliebtes Vorurteil einiger Deutscher, die die Geländewagen im dicht bebauten Deutschland noch nicht wahrgenommen haben. Wenn man in Wyoming wohnt, wo viele Autobahnabfahrten auf nicht asphaltierte Straßen führen, dann ist ein Geländewagen aber deutlich angebrachter.
In den liberaleren, städtischeren Gegend, also Kalifornien, Madison (Wisconsin) oder New York State, sieht man mehr kleinere Autos oder Hybridfahrzeug, als in Nevada oder Wyoming. Das ist aber auch eine Frage der Praktikabilität. Am auffälligsten würde ich noch Utah sehen. Dort waren in dem ärmeren Regionen im Südosten mehr 90er-Jahre-Mittelklasse-Limousinen zu sehen, als im dichteren Zentrum. Dort haben dann wieder SUVs dominiert.

Man nimmt zuviel ab beim Radfahren Siehe Franks Blog: Day 37.

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